Warum ich forsche
Vier Wissenschaftler:innen erklären, was sie antreibt.
»Gemeinsam die Grenzen des bestehenden Wissens erweitern: Das bedeutet Forschung für mich. Ich möchte verstehen, wie menschliche Zellen unter Stress funktionieren. Ganz wichtig ist für mich dabei die Grundlagenforschung – daraus gewinnen wir neue Ideen zur Prävention und Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen wie etwa Alzheimer. Der interdisziplinäre Zusammenschluss aus Biologie, Chemie und Medizin am Zentrum für Medizinische Biotechnologie (ZMB) der UDE bietet mir dafür die ideale Forschungsumgebung.«
Prof. Dr. Doris Hellerschmied-Jelinek (37) geht am ZMB der Frage nach, wie der Golgi-Apparat, ein wichtiges Organell innerhalb der Zelle, mit fehlgefalteten Proteinen und Stress umgeht. 2019 hat sie den Sofja-Kovalevskaja-Preis für exzellente Nachwuchswissenschaftler:innen gewonnen. Mit der Auszeichnung (1,65 Mio. Euro) baut sie eine eigene Arbeitsgruppe am ZMB auf.
»Ich lebe meinen Traumberuf als forschender Arzt. In der Klinik stehe ich den Patient:innen nahe und erkenne, wo Handlungsbedarf besteht. Als Wissenschaftler tauche ich in die Geheimnisse der Krebsforschung ein und untersuche, warum Therapien unterschiedlich wirksam sind oder sogar versagen. Ich möchte etwas verändern. Das kann ich besonders gut, indem ich ins Labor gehe und forsche – und wenn ich diese Erkenntnisse umgekehrt ans Patient:innenbett bringen kann.«
Dr. Emre Kocakavuk ist Clinician Scientist in der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation am Westdeutschen Tumorzentrum. Derzeit baut der 28-Jährige seine eigene Arbeitsgruppe Computational Oncology auf.
»Im Moment forsche ich an neuen Wegen, um Antibiotikaresistenzen bei Bakterien zu bekämpfen. Ich helfe gerne Menschen, und jetzt ist es mein Job. Später werde ich in einem biomedizinischen Bereich arbeiten. Beim Forschen lerne und entdecke ich jeden Tag Neues, um im Detail zu verstehen, wie unsere Welt funktioniert – es ist faszinierend und motiviert mich. Forschen heißt für mich auch, mein Wissen in anderen Fachgebieten zu erweitern, etwa in Chemie oder Biomaterialien. Deswegen bin ich an der UDE. Hier kann ich sein wie das Motto der Uni: Offen im Denken!«
Ivanna Kostina (23) hat in der Ukraine ihren Master in Biologie gemacht. Sie promoviert in der Anorganischen Chemie zum Thema „Mit Nanopartikeln bewaffnete Phagenhüllen zur Bekämpfung antibiotikaresistenter pathogener Bakterien“.
»Meine Forschung trägt dazu bei, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen so versorgt und unterstützt werden, wie sie es wirklich benötigen. An der UDE habe ich mit dem CINCH die perfekten Bedingungen für meine Arbeit gefunden. Hier kann ich Antworten auf die drängenden Fragen finden: Welche Faktoren beeinflussen unser psychisches Wohlbefinden, und welche Maßnahmen können Politik und Wirtschaft ergreifen? Zudem möchte ich mehr junge Gesundheitsökonom:innen für dieses wichtige Thema begeistern.«
Christoph Kronenberg, PhD, (35) ist Postdoc am Forschungszentrum CINCH (competent in competition and health) mit dem Schwerpunkt Ökonomie der psychischen Gesundheit. Er beschäftigt sich mit Themen wie Selbstmord und psychische Ungesundheit am Arbeitsplatz.
Titelbild: © Bettina Engel-Albustin